Black Sky Technologie

Das Raketenflugzeug Black Sky besteht aus Modulen und hat mehrere auswechselbare Kabinentypen. In einer Kabine herrscht den ganzen Flug über ein angenehmes Klima, wie man es von einem gewöhnlichen Passagierflugzeug her kennt. Eine andere Kabine wiederum hat keine Atmosphäre im Inneren. Dafür muss man einen Raumanzug tragen. Der Unterschied beider Kabinen liegt darin, dass die Kabine ohne Atmosphäre durch eine große Spezial-Plexiglashaube verschlossen wird, wie man es von einem modernen Militärjet her kennt. Durch dieses große „Rundumfenster“ hat man den ganzen Flug über einen ungestörten grandiosen Blick nach draußen.


Was ist ein suborbitales Raketenflugzeug?

Die Vorentwicklung der Black Sky läuft seit dem Jahre 2004. Sie wird ein zweisitziges Raketenflugzeug, das einmal bis in eine Höhe von 105 km aufsteigen soll. Dabei erreicht es keine Umlaufbahn um die Erde, wie es etwa das ehemalige Space Shuttle konnte, bemannte Raumkapseln, wie die Sojus oder Raumstationen, wie beispielsweise die ISS. Die Black Sky soll also nicht orbital fliegen sondern gehört zu den neuen sogenannten suborbitalen Flugzeugen, die mit Raketenantrieb die Atmosphäre verlassen können und mit großem Schwung ballistisch ohne Antrieb auf große Höhen vordringen.


Bin ich wirklich schwerelos?

Während des gesamten ballistischen Fluges außerhalb der Atmosphäre herrscht im Inneren des Raumschiffs Schwerelosigkeit, so wie auf der ISS oder anderen orbitalen Raumfahrzeugen. Die physikalischen Ursachen für die Schwerelosigkeit sind immer und überall die gleichen. Der Suborbitalflug gleicht dabei einer sehr hohen langgestreckten Parabel, die ihren Scheitelpunkt nach einer Flugzeit von ca. 6,5 Minuten erreicht. Danach fällt das Flugzeug wieder Richtung Erde und geht nach einem kontrollierten Wiedereintritt in den Gleitflug über, um wieder wie ein gewöhnliches Flugzeug zu landen. Der Zeitraum der Schwerelosigkeit beläuft sich auf ca. 4,5 bis 5 Minuten. Die Gesamtflugzeit dauert nicht länger als eine halbe Stunde.


Wie ist die Black Sky aufgebaut?

foto black sky wearespaceshipDie Black Sky wird nahezu vollständig aus Kohlefaser verstärktem Kunststoff hergestellt. Einige Komponenten, wie das Fahrwerk und Teile der Tank- und Triebwerksaufhängung bestehen aus hochfestem Flugzeug-Aluminium, das auch in Militärjets verbaut wird. Diese Bauweise ist im Bereich der suborbitalen Raumfahrt üblich und wird auch von den Wettbewerbern bevorzugt. Gegenüber anderen suborbitalen Flugzeugen ist die Black Sky darüber hinaus modular aufgebaut. Die Piloten- und Passagierkabine bilden das vorderste Modul. Dann kommt der Tank- und Triebwerksteil als zweites Modul des Rumpfes. Die große Doppeldelta-Tragfläche bildet das dritte Modul. Alle Module können gegen verschiedene Variationen ausgetauscht werden. So lässt sich eine sehr effiziente und sichere Wartungs-Rotation von Modulen umsetzen, ohne dass der Flugbetrieb eingestellt werden muss.


Wieso gibt es unterschiedliche Kabinentypen?

Es wird für Pilot und Passagier auch unterschiedliche Kabinentypen geben, die je nach Bedarf eingesetzt werden können. Darunter mindestens zwei unterschiedliche Kabinen für den Passagierbetrieb. Eine Kabine, in der man keinen Raumanzug benötigt, die jedoch nur kleine Fenster besitzt. Und eine andere Kabine mit einer großen Plexiglashaube, ähnlich der, die man von einem modernen Militärjet her kennt, in der man allerdings einen Raumanzug benötigt. Dann wird es eine Kabine geben, die statt eines Passagiers wissenschaftliche Experimente oder zusätzlich einen Wissenschaftsastronauten mit seinen Experimenten mit aufnehmen kann.


Eine lange Nase für die wissenschaftliche Nutzung

Für die wissenschaftliche Nutzung wird die Black Sky in ihrer spitzen Nase außerdem ein permanentes automatisches Labor beherbergen. Dieses Labor wird eine Weiterentwicklung des von Prof. Dr. Dr. Oliver Ullrich bereits vielfach eingesetzten weltweit einzigartigen automatischen Labors sein, das er und sein Team für den wissenschaftlichen Einsatz in einem F5-Tiger Jet entwickelt und gebaut haben. Somit werden auch Flüge, die einen überwiegend touristischen Hintergrund haben, immer eine wissenschaftliche Nutzlast an Bord haben. Ein wissenschaftlicher Nutzen kann damit auf jedem Flug der Black Sky gewährleistet werden.


Die Triebwerke kommen aus der Schweiz

SPL Triebwerk wearespaceship

Angetrieben wird die Black Sky von 4 Raketentriebwerken, die ein Gemisch aus Bioethanol und flüssigem Sauerstoff verbrennen. Der Triebwerkstyp, der für die Black Sky verwendet werden soll, wird bereits seit 2011 getestet. Diese Triebwerke werden von dem Swiss Propulsion LaboratorySPL in der Schweiz entwickelt und gebaut. SPL gehört zu den qualifiziertesten kleinen privaten Entwicklungs- und Erprobungsstätten von Raketentriebwerken weltweit. Dort werden seit den frühen 90er Jahren erfolgreich Raketentriebwerke entwickelt und gebaut.


Die Hülle

Entwicklungspartner für die Hülle der Black Sky ist die innovative Entwicklergruppe von Future at Sky aus Deutschland. Daneben entwickeln eigene Ingenieure und angeschlossene Entwicklungspartner die Konstruktionsdetails dieses einzigartigen modularen Raketenflugzeugs. Einen hohen Innovationsgehalt haben dabei die Technologien im Bereich der Werkstoffpaarungen Karbon und Aluminium, insbesondere in den Übergangsbereichen von Hülle zu Antriebsstrang oder von Hülle zu Fahrwerk oder zwischen den Modulen. Der Bau der Hülle wird in Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgeschrieben und von We are spaceship beauftragt. Die Qualitätssicherung wird von unseren eigenen Experten von We are spaceship übernommen.


Das besondere am Sicherheitssystem der Black Sky

Zu den speziell für die Black Sky zu entwickelnden Sicherheitssystemen gehört das Fallschirmrettungssystem, das die vollständige Passagier- und Pilotenkabine im Bedarfsfall sicher zum Boden gleiten lässt und das zweite „Remote-Control-Cockpit“ (RCC), das während des Fluges mit einem Copiloten am Boden verbleibt und die Möglichkeit dazu gibt, die Kontrolle über das Flugzeug zu übernehmen, falls der Pilot aus irgendeinem Grunde ausfallen sollte. Ein drittes Rettungssystem lässt die Black Sky vollständig autonom fliegen. Entwicklungspartner für die Sicherheitssysteme ist Saturn SMS Ltd/UK unter der Leitung von Dr. Andy Quinn.technische daten der black sky wearespaceship